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Herausforderung Brandschutz

Am Beispiel eines ensemblegeschützten Wohnhauses in Eichstätt

Herausforderung BrandschutzDie geneigte Leserschaft, die meine Reise zu den Denkmalen in Bayern seit Jahren mitgeht, wird sich auch dieses Mal in
Eichstätt wiederfinden. Diesmal geht es um Brandschutzmaßnahmen in einem ehemaligen Mühlengebäude, idyllisch unterhalb
der Benediktinerinnenabtei St. Walburg gelegen.

Das Mühlengebäude war viele Jahrzehnte im Familienbesitz und in den 1960er-Jahren grundlegend umgebaut worden. Nicht gelungen, aber dem damaligen Zeitgeist und dem Wunsch nach Erhöhung der Wohnraumqualität folgend. Die Hälfte des historischen Dachstuhls wurde damals entfernt und durch einen neuen ersetzt, verbunden mit einer Erhöhung der Fußpfette. Ein einhüftiger Dachstuhl – verformt und ein bisschen entwürdigt. Einen Denkmalstatus hatte das Haus damals nicht, die ersten Denkmallistenwurden Mitte der 1970er-Jahre eingeführt. Die Entscheidungsgrundlage war also allein der Wohnraumgewinn, weder die historische Substanz noch die Optik des Hauses wurden auch nur ansatzweise berücksichtigt. Die Reste des mehrere hundert Jahre alten Dachstuhls blieben sogar in der Fassade sichtbar.

Dreiseitig komplett grenzständig, auf der vierten Seite direkt am Wasser aus dem Edelbach gelegen, bot das Gebäude dem Käufer nicht nur Freude, sondern vor allem Herausforderungen. Die Bauherren planten, das Haus grundlegend zu sanieren und das Ensembledenkmal in ein Vierfamilienhaus zur Vermietung umzuwandeln.

Fördertechnisch und in Bezug auf die Vermietung die allerbeste Entscheidung der Bauherren – aber in Bezug auf Brandschutz? Grenzwertig, da die Gebäudeklasse nach oben gestuft wurde und somit die Brandschutzanforderungen weit höher waren als in der ursprünglichen Nutzung als Einfamilienhaus.

Der Brandschutz ist in einem Neubau schon eine bautechnischeund finanzielle Herausforderung. Im Denkmal stellt sich die Sachlage noch brisanter dar. Sie fragen sich jetzt sicher: Anforderungen? Welche? Wofür? Was bedeutet dies?

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